Weiter hinten, in einem kleinen Wäldchen standen die Menschen zwischen den Bäumen und warteten, bis die Gaskammern leer wurden. Schlangestehen für den Tod. Ich verbinde mich mit ihren Augen auf den Bildern. Sie wissen, was hier passiert, was gleich mit ihnen geschehen wird… Zwischen den Bäumen wabert die Angst, man fühlt es heute noch.
Wir erreichen das zerstörte Krematorium 4. Ich spüre, wie ich gegen eine unsichtbare Wand stoße als wäre ich ein gegenpoliger Magnet. Plötzlich fällt mein linkes Augenlid zu, ich kann es nicht mehr öffnen, es ist wie verklebt. Dann dreht sich, wie ferngesteuert, mein Kopf vom Krematorium weg. Ich fühle Traurigkeit und verkrampfe mich, es wird mir übel. Aber ich halte das aus. Ich öffne mein Herz, atme durchs Herz, lasse los, vertraue darauf, dass nur das kommt, was ich sehen darf und schließlich bewegen sich Gefühle durch meinen Körper. Nach einer Weile dann Entspannung, Gnade, Dankbarkeit und ein zarter Faden verbleibender Traurigkeit.